Vortritt für Frösche, Kröten & Co.

    Mit den milden Temperaturen beginnen die Amphibien ihre Hochzeitswanderungen, und auf den Strassen ist nun wieder besondere Vorsicht geboten. Zu Tausenden machen sich die Tiere auf zu ihren Laichgewässern, queren Strassen und werden dabei von unachtsamen Automobilisten totgefahren. Der Schweizer Tierschutz STS ruft alle Autofahrer zur Rücksichtnahme auf.

    (Bilder: Pixabay)

    Nach der Winterruhe, geschützt unter Laub oder Erdhaufen, locken milde Temperaturen die Tiere nun ins Freie: Einheimische Amphibien – Frösche, Kröten, Molche – machen sich auf zu den Tümpeln, Bächen und Weihern, in denen sie geboren wurden, um dort ihren Laich abzulegen. Es ist eine gefährliche Wanderung. Oft sind sie kilometerweit unterwegs, überqueren Wege und Strassen. Viele von ihnen finden dabei den Tod. Besonders dramatisch ist die Situation bei der Erdkröte. Da sich ganze Populationen zeitgleich in Bewegung setzen, und die Tiere sehr langsam wandern, kann es zu wahren «Massakern» auf den Strassen und zur Ausrottung ganzer Lokalbestände kommen.

    Nächtliche Rettungsaktion
    Um Amphibien vor dem Strassentod zu bewahren und bedrohte Populationen zu erhalten, errichten Freiwillige jedes Jahr an besonders kritischen Strassenabschnitten in der ganzen Schweiz Amphibien-Sperren. Diese «Leitplanken» aus Plastik entlang von Strassen leiten die wandernden Tiere in spezielle Auffangvorrichtungen, wo sie von freiwilligen Helferinnen und Helfern eingesammelt und über die Strasse transportiert werden. Allein diejenigen Sektionen des STS, die alljährliche Rettungsaktionen zugunsten der wandernden Amphibien durchführen, sammelten im vergangenen Jahr mehr als 25’000 Tiere ein – davon rund 11’500 Erdkröten, 7’800 Bergmolche und 5’100 Grasfrösche – und brachten sie sicher über die Strassen.

    HelferInnen und Tiere sind nun auf die Rücksicht der Autofahrer angewiesen. Der Schweizer Tierschutz STS ruft alle Autofahrer auf, bei Nacht, insbesondere in Gewässernähe und am Rande von Feuchtgebieten, mit grosser Vorsicht und angepasster Geschwindigkeit (< 30 km/h) zu fahren und auf Amphibien auf der Fahrbahn zu achten. Wenn möglich sollen bekannte Strecken mit Amphibienwanderungen gemieden und Umfahrungsstrassen benutzt werden.

    pd

    Mehr Information Anlaufstelle für Freiwillige:
    lepus.unine.ch/zsdb

    STS-Merkblatt «Wandernde Amphibien brauchen unseren Schutz!»:
    tierschutz.com/publikationen/wildtiere

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