Elektrische Müllfahrzeuge für Basel kommen von Futuricum

    Elektrische Recyclingfahrzeuge sind nicht nur leise und abgasfrei, sondern auch ökonomisch. Über die gesamte Lebensdauer gerechnet sind sie gleich teuer wie ihre dieselbetriebenen Pendants. Zu diesem Resultat kommt das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt nach einer öffentlichen Ausschreibung. Der Auftrag für die Lieferung von zwölf Fahrzeugen geht an die Schweizer Nutzfahrzeugmarke Futuricum.

    (Bild: Designwerk Products AG) Die ersten zwei Fahrzeuge sollen bis Ende 2020 in Basel eintreffen.

    Dem Stadtkanton Basel kommt in der Elektromobilität eine schweizweit einzigartige Vorreiterrolle zu. Gemäss dem kantonalen Gesamtkonzept Elektromobilität, wird auch das Tiefbauamt innerhalb der nächsten fünf Jahren 90 Prozent seiner Fahrzeuge – vom Kleinfahrzeug- bis zum Lastkraftwagen – elektrisch betreiben. Nun erreichen 20 grosse Müllfahrzeuge des Tiefbauamts allmählich das Ende ihrer Lebensdauer. Für den Ersatz der ersten zwölf Fahrzeuge und die Beschaffung von Ladestationen hat der Grosse Rat im letzten Jahr rund 19 Millionen Franken gesprochen.

    Rheinstädter überrascht von Einsparungen
    Für die Beschaffung hat das zuständige Departement im April 2019 eine internationale Ausschreibung über vollelektrische 3-Achser Müllfahrzeuge gestartet. An der Ausschreibung hat sich auch die Winterthurer Unternehmung Designwerk Products AG mit ihrer Nutzfahrzeugmarke Futuricum beteiligt. Mit der Vertragsunterzeichnung vom 22. Januar 2020 erhielt diese nun den Zuschlag für die Lieferung der ausgeschriebenen Fahrzeuge. Die Kosten für die Beschaffung und den Betrieb sorgten dabei in Basel für eine Überraschung: Entgegen den Erwartungen ist der Kauf für den Stadtkanton rund 30 Prozent, beziehungsweise 3.5 Millionen günstiger als erwartet. Über den gesamten Lebenszyklus von Anschaffung, Unterhalt und Betrieb betrachtet sind die elektrischen Fahrzeuge nahezu gleich teuer wie Dieselfahrzeuge. Die initialen Investitionen sind zwar höher, bei den Betriebskosten können hingegen rund 80% eingespart werden. Im Gegensatz zu Dieselfahrzeugen verursachen die E-LKW keine lokalen Schadstoffemissionen und leisten einen Beitrag zur Lärmreduktion in der Innenstadt.

    Erste Lieferungen noch im Jahr 2020
    Die ersten zwei Fahrzeuge sollen bis Ende 2020 in Basel eintreffen. Zehn weitere werden gestaffelt bis Mitte 2021 geliefert. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um das Modell Collect 26E. Designwerk baut dieses auf Basis eines Fahrzeugs der Baureihe FM der Partnerunternehmung Volvo Trucks. Die Aufbauten stammen von der Contena-Ochsner AG, wobei auch diese elektrisch betrieben werden. Die elektrischen Kehrichtfahrzeuge werden an sechs Standorten der Stadtreinigung sowie in der Werkstatt des Tiefbauamts über Nacht aufgeladen. In Basel tanken die Fahrzeuge zu hundert Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen.

    pd


    Über Futuricum

    Futuricum ist eine Nutzfahrzeugmarke der Firma Designwerk Products AG, die in Winterthur in Zukunft bis zu 200 vollelektrische Fahrzeuge im Jahr baut. Die Marke entspringt einem Leuchtturmprojekt, welches die Entwicklung und den Bau von wirtschaftlichen und ökologischen 26-Tonnen-E-LKW bezweckte.

    Die Kernkompetenzen der Unternehmung erlauben die Elektrifizierung verschiedenster Fahrzeugaufbauten sowie Umrüstungen. Damit bietet Futuricum individuelle Lösungen in den Bereichen der Recycling-Logistik, Verteillogistik, Intralogistik, Baulogistik, Landwirtschafts- und Forstlogistik sowie von anderen Transporten.

    Die Marke Futuricum ist eine Hommage an die einstigen Zürcher Fahrzeugbaupioniere von Turicum. Damit einher gehen ein Zukunftsversprechen und das Bekenntnis zum Schweizer Industriestandort. Davon zeugt auch der geschichtsträchtige Winterthurer Firmenstandort auf dem ehemaligen Peter-Areal.

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