ZIMGROUP HOLDIG AG – Das Zentralschweizer KMU hat sich von einstigem Einmann-Betrieb mit viel Weitsicht, Innovation und Know-how zu einem wichtigen Player im Umweltservice und der Baubranche entwickelt. Dabei übernimmt das Unternehmen soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung.
Am Anfang stehen eine Futterhandlung in Buochs, der erste Lastwagen 1929 für Transporte alle Art und viel Herzblut und Leidenschaft der zweiten Generation, die den Zweimann-Betrieb zu einem innovativen Unternehmen in der Baubranche mit entwickelt hat. Reto Zimmermann führt seit 2008 in der dritten Generation die Zimgroup Holding AG mit rund 200 Mitarbeitern. Die Zimmermann Umweltlogistik AG, die Zimmermann Tiefbau AG, die Herrenrüti Kies AG sowie die Zimmermann Asset AG sind unter dem Dach der Zimgroup Holding AG zusammengefasst. «Transport, Recycling, Demontage sowie Tiefbau gehören zu unseren Dienstleistungen», erklärt der innovative CEO. Mit der Übernahme der Firma hat er sich seinen Bubentraum verwirklicht. Das Kerngebiet der Unternehmung mit Hauptstandort in Buochs im Kanton Nidwalden ist die Umweltlogistik (vgl. Artikel unten). Dazu gehören umweltfreundliches und kostengünstiges Entsorgen und Recycling, Transporte jeglicher Art von Flugzeugteilen für die Pilatus Flugzeugwerke bis hin zu Kunstwerken, Demontagen und Rückbauten mit Kreislaufwirtschaft bis hin zu aller Art von Tiefbau.
Mit dem grössten Kran in Nidwalden und Engelberg, einer grossen Kipperflotte, Sattelschlepper mit grosser Nutzlast sowie speziellen Tiefgänger für Baumaschinen bis zu 40 Tonnen, ist das KMU bestens gerüstet – insbesondere für schwierige Spezialaufträge – die viel Know-how und Fingerspitzengefühl verlangen. Dazu gehören im Tiefbau beispielsweise Baugruben mit Hangsicherung im Felsen oder im anspruchsvollen Baugrund. «Wir haben Kunden in der ganzen Schweiz. So sind wir zum Beispiel der Entsorgungspartner des Baumarktes Hornbach.» Der grösste Teil des Umsatzes macht das KMU in den Kantonen Nidwalden, Obwalden, Uri und Luzern. Ein geringer Teil der Transporte geht ins grenznahe Ausland. Die Kunden reichen von Privatkunden bis hin zu Milliardenkonzerne wie die Pilatus Flugzeugwerke in Stans oder Holcim und Roche. «Wir generieren am meisten Umsatz mit den KMU aus dem Baugewerbe, Handwerksbetriebe und der Industrie»», so Zimmermann. Der Betriebsökonom freut sich über die grosse Stammkundschaft, welche die gute Beratung und Zuverlässigkeit des Innerschweizer Betriebes sehr schätzen.
Ein Grundpfeiler im heterogenen KMU sind die Synergien zwischen den einzelnen Bereichen: «Wir investieren ausschliesslich in Projekte, die uns Synergien bringen. Der Bereich Tiefbau befruchtet zum Beispiel die Sparte Transport sowie die Sparte Recycling. Wiederum profitiert die Sparte Tiefbau von unseren flexiblen Transportdienstleistungen», erklärt Zimmermann. Dabei spielen Wertschätzung, effektives Delegieren, Vertrauen und konstruktives Feedback eine zentrale Rolle. «Es ist mir ein Anliegen, dass jeder seine Perspektive wechseln und sich in die andere Sparte hineinversetzten kann.»
Einige Grossprojekte sind geplant
Das Bauunternehmen setzt auf Innovation und Qualität. Dazu orientiert es sich einerseits am Lean Management (kontinuierliche Verbesserungsprozesse) sowie zur internen Kommunikation mit den Mitarbeitern an der App «Bekeeper». Zentral dabei ist auch die Aus- und Weiterbildung: «Wir investieren viel in die Ausbildung unserer Mitarbeiter. Ebenso liegen uns unsere Lernenden am Herzen.» Die Firma bildet auch Chauffeure aus und verfügt mit dem «Junior Driver Programm» über ein eigenes Programm für Quereinsteiger. Der Fachkräftemangel gehört unter anderem zu den Herausforderungen des Unternehmens. Auch die Digitalisierung verändert die Branche immer stärker. Zudem sind Regulierungen und Vorschriften in allen Bereichen teilweise unnötige, tägliche Hürden. «Der Staat konkurrenziert uns immer mehr», so Zimmermann. Und er erzählt dazu gleich ein Müsterchen vom Kanton der mehrere Lastwagen für den Winterdienst kaufte, anstatt diese günstiger zu mieten. «In einem anderen Kanton geht die öffentlichen Instutition sogar auf Entsorgungskunden los. Auch andere Bereiche wie Gärtnereien oder Elektrofirmen werden konkurrenziert.»
Für die Zukunft hat der weitsichtige Unternehmer noch einige Projekte in den Pipelines wie der Neubau der Umweltarena Uri, der Ausbau der Elektroflotte, der Bau des Gewerbezentrum Buochs sowie diverse weitere Immobilien Projekte.
Corinne Remund
Selbst produzierte Energie nutzen
NACHHALTIGKEIT – Das Unternehmen optimiert seine Energieeffizienz im Betrieb stetig und übernimmt dabei eine Vorreiterrolle. Dabei setzt es auf Innovation, Pioniergeist und Mut wie der Synergieaustausch mit einer benachbarten Bäckerei eindrücklich zeigt.
Für Reto Zimmermann, CEO der Zimgroup Holding AG, gehört es zur Firmenphilosophie, Nachhaltigkeit und Umweltschutz in seinem Baubetrieb authentisch und tagtäglich zu leben und umzusetzen. Dazu zählt für ihn auch die stete Optimierung durch innovative und umweltfreundliche Projekte. Ein gutes Beispiel dafür ist das kürzlich realisierte Fernwärmeprojekt mit der benachbarten Bäckerei. «Wir beheizen unsere Gebäude am Standort Faden durch die Nutzung der Ofenwärme sowie der Wärmerückgewinnung der Kühlanlagen der Christ Beck AG», erklärt Zimmermann. «Wir sparen so jährlich 130’000kWh Strom, was etwa 300’000kWh Wärmeleistung entspricht. Unsere Wärmepumpe können wir so abschalten und haben mehr Strom für die Schnellladung unserer Lastwagen zur Verfügung.» Die Zimgroup-Ladestation mit 360 kW gilt als wohl die leistungsfähigste Aufladestation in der ganzen Zentralschweiz. Ergänzend installierte Zimmermann eine 215 kWp Photovoltaikanlage sowie ein Smart Metering-System. «Auch diese verhilft uns zu mehr Leistung. Leider nur bei schönem Wetter.» Momentan prüft Zimmermann die Installation einer grossen Batterie: «So können wir unsere selbst produzierte Energie zwischenspeichern und dann nutzen, wenn wir sie brauchen. Momentan gehen wir grob von einer benötigten Kapazität in der Höhe von 600 bis 1’000 kWh aus.»
Alle Projekte selbst finanziert
Bei solchen «Umwelt-Projekten» ist gemäss Zimmermann die Rentabilität immer ein grosses Thema. «Es braucht Mut, aber auch etwas Unternehmer- und Pioniergeist in solche neuen Technologien zu investieren. Denn solche Projekte rechnen sich nicht immer auf den ersten Blick oder mit einer normalen Kalkulation», so Zimmermann. Und er ergänzt: «Wenn wir das Ganze aber langfristig und integriert betrachten, gibt es immer einen Return on Invest.» Mit solchen Projekten generiert man einen Mehrwert für die Kunden und natürlich die Umwelt. «Diesen Mehrwert zu kommunizieren ist nicht ganz einfach. Oft geht es um den Preis und solche Leistungen werden nicht immer honoriert», betont Zimmermann. Vor allem bei öffentlichen Ausschreibungen wird «Umweltschutz» gemäss dem innovativen Unternehmer nicht oder zu wenig bewertet und er nennt gleich ein Beispiel des Kantons Nidwalden: «Trotz grossen Anstrengungen unsererseits setzt der Kanton nach wie vor für öffentliche, eigene Bauten Recycling-Beton nur in marginalen Mengen ein, während der Kanton Zürich schon seit fast 20 Jahren diesen Baustoff verwendet.» Ein wichtiger Aspekt für Zimmermann ist auch, dass er seine Projekte alle selbst finanziert.
Pionier der Elektromobilität
Dank der Investition in Elektrofahrzeuge hat das Zentralschweizer Unternehmen heute einen grossen Vorsprung auf andere Anbieter. Es gilt als Pionier in der Elektromobilität und war offen für den Vorschlag des Zweckverbandes Obwalden, den Kehricht mit Elektro-Lastwagen einzusammeln. Doch das Betreiben von Elektrofahrzeugen führt zu einem grossen Mehraufwand», so Zimmermann, der mittlerweile über viel Praxis und Erfahrung in der Elektromobilität verfügt. «Man investiert nicht nur in ein massiv teureres Fahrzeug, sondern muss massiv in die Ladeinfrastruktur investieren. Und das ist ein insgesamt ziemlich komplexes Feld, wenn man es richtig machen will.» Bedingung sind die Erhöhung der Anschlussleistung sowie unter Umständen eine neue Trafo Station. Es folgte schliesslich ein elektrischer Zusammenschluss für den Eigenverbrauch (ZEV) kombiniert mit Smart Metering, eine grosse Solaranlage und schlussendlich eine 350 kW Ladestation. Die Ausfallquote bei Elektro-Lastwagen ist leider noch einiges grösser. «Wir sehen ein gewisses Potential für Elektro-Lastwagen. Es wird aber mittelfristig ein Nischenprodukt bleiben. Die Technologie ist spannend, muss aber noch weiterentwickelt werden.» für Zimmermann und sein Team ist das Potenzial des Umweltschutzes in seiner Branche noch lange nicht ausgeschöpft. So verfolgen sie ein langfristiges Umweltschutzziel, das Hand in Hand mit der Arbeitssicherheit geht.
CR