Page 1 - Umwelt Zeitung Aargau - KW 18 - 2021
P. 1

Wunder der Natur und Technik















                              GUY                                       MARTIN                                    MATTHIAS                                  STEPHAN
                              PARMELIN                                  ERB                                       BERNHARD                                  ATTIGER

                              Der Bundesrat er-                         Der Hochstamm-                            Der Weinspezialist                        Der Aargauer
                              klärt, wieso es die                       obstbauer in Frick                        über einen guten,                         Landammann er-
                              beiden Pflanzen-                          gibt Einblick wie er                      nachhaltigen und                          klärt, wieso es das
                              schutz-Initiativen,                       und seine Partnerin                       edlen Tropfen und                         CO2-Gesetzt jetzt
                              worüber wir am                            den Naturschutz                           viel kulinarischen                        unbedingt braucht.
                              13. Juni abstimmen,                       tagtäglich im Obst-                       Genuss im Leben.
                              nicht braucht.                            garten leben.
                      Seite 4                                  Seite 14                                  Seite 17                                 Seite 20


          Umwelt Zeitung & Medien AG  І  Dienstag, 4. Mai 2021  І  8. Jahrgang  І  Inserate: 062 823 83 88  І  Redaktion: 062 822 07 70  І  info@umweltzeitung.ch  І  www.umweltzeitung.ch



                                                      Nachhaltig am Puls der Zeit




          Die Früchte- und Gemüsebran-                                                                                                         konsum steigerte und damit auch
          che ist gut aufgestellt. Sie sieht                                                                                                   die Nachfrage nach Früchten,
          den  gesellschaftlichen  Wandel,                                                                                                     Gemüse  und  Kartoffeln  im  De-
          nachhaltige Produktion und res-                                                                                                      tailhandel. «Erfreulich war, dass
          sourcenschonenden Umgang mit                                                                                                         der Detailhandel vorübergehend
          dem Kulturland als Chance und                                                                                                        auch Früchte und Gemüse mit
          positioniert  sich  mit  viel  Inno-                                                                                                 besonderen Qualitäten ins Sor-
          vationsgeist  in  einem  hart  um-                                                                                                   timent aufnahm, die sonst der
          kämpften Markt.                                                                                                                      Gastronomie  vorbehalten  sind»,
                                                                                                                                               sagt Farner.
          Frische Früchte und Gemüse
          sind  voll  im  Trend.  Steigend  ist                                                                                                Die Massnahmen zum Schutz
          auch die Nachfrage nach Bio-,                                                                                                        der Mitarbeitenden hatten zum
          IP- und anderen Nachhaltigkeits-                                                                                                     Teil erhebliche Investitionen zur
          und  Regional-Labeln.  Entspre-                                                                                                      Folge und auch Auswirkungen
          chend hoch sind die Ansprüche                                                                                                        auf die internen und externen Ab-
          der Konsumentinnen und Konsu-                                                                                                        läufe. «Etliche Betriebe mussten
          menten. Dies, wie auch die Nach-                                                                                                     die Zahl der gleichzeitig tätigen
          haltigkeit, seien zwar eine He-                                                                                                      Mitarbeitenden deutlich reduzie-
          rausforderung, aber sie müss-                                                                                                        ren, damit sie die Sicherheitsvor-
          ten aktiv angegangen und erfüllt                                                                                                     gaben  einhalten  konnten»,  er-
          werden, so Martin Farner, Prä-                                                                                                       klärt Farner. «Um die Marktver-
          sident  swiss  cofel,  dem  Verband                                                                                                  sorgung dennoch zu gewährleis-
          des Schweizerischen Früchte-,                                                                                                        ten, wurde in vielen Betrieben an
          Gemüse- und Kartoffelhandels.                                                                                                        7 Tagen in der Woche und in 3 bis
                                                                                                                                               4 Schichten gearbeitet.»
          «Nur so können die Marktanteile
          für inländische Produkte gehal-                                                                                            Bild: pixabay  Die Pandemie hat auch Auswir-
          ten oder sogar noch weiter aus-  Nahe am Markt: Die Früchte- und Gemüsebranche stellt sich den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und   kungen auf die Logistik, sowohl
          gebaut  werden.  Dies  haben  üb-  politischen Ansprüchen an die Land- und Lebensmittelwirtschaft.                                   im Inland als auch im grenzüber-
          rigens auch die Lieferanten im                                                                                                       schreitenden  Verkehr.  Der  Ver-
          Ausland gemerkt; darum dürfen  Der Verband ist gut vernetzt mit  politisch gewollten Unterschiede       Gewinner und Verlierer       band setzte sich dafür ein, dass
          wir hier keinesfalls ins Hinter-  anderen Verbänden, Organisatio-  bei den Strukturen und auch bei           in der Krise            für den Transport von verderbli-
          treffen geraten.»                nen und Behörden.                den Arbeitskosten zwischen der  Eine grosse Herausforderung für  chen Lebensmitteln an den Gren-
                                                                            Schweiz und dem Ausland sind zu  die Branche ist die Corona-Krise.  zen eine bevorzugte Abwicklung
          Produktion und Handel begeg-     Wichtig ist für die Branche eine  gross, als dass man sie allein mit  Während den beiden Lockdowns  der Formalitäten erfolgen kann.
          nen Hand in Hand den Ansprü-     praxisnahe Importregelung. Denn  Effizienzsteigerungen wettma-     gab es im Früchte- und Gemüse-   Zudem wurde in enger Zusam-
          chen der Schweizer Gesellschaft  nicht nur die Landwirte, auch  chen könnte. Wir befürworten da-    handel sowohl Gewinner als auch  menarbeit mit den Schweizer Be-
          in Bezug auf Umwelt- und Klima-  die nachgelagerten Stufen der  rum einen gewissen Grenzschutz,  Verlierer.  So  brachen  beispiels-  hörden erreicht, dass Transporte
          schutz. Dabei sind die Schweizer  Früchte-, Gemüse und Kartoffel-  sofern er stets eine ausreichende  weise die Umsätze der Gastro-  von lebensnotwendigen und ver-
          Früchte- und Gemüse-Produzen-    branche  werden  in Zukunft auf  Marktversorgung mittels Impor-    lieferanten und auch der Pom-    derblichen Gütern Vorfahrt hat-
          ten äusserst innovativ und ver-  einen gewissen Grenzschutz an-   ten zulässt und keinen rein pro-  mes-Frites Hersteller grössten-  ten.
          antwortungsbewusst unterwegs.  gewiesen sein. Dazu Farner: «Die  tektionistischen Zweck erfüllt.»   teils ein, während sich der Privat-           Fortsetzung Seite 3
   1   2   3   4   5   6